Grenzgänge zwischen Text und Bild - Lektüren im intermedialen Dialog

Aus dem weiten Feld der intermedialen Verknüpfungen von Bild und Text wählt das Forschungsvorhaben eine Reihe von Text-Bild-Ensembles, in denen Texte und Bildserien nebeneinander inszeniert werden und in eine produktive Interaktion treten. In ihrem prozesshaften Zusammenwirken fordern Bild und Text dabei die Lektüre für ihre unterschiedlichen narrativen Möglichkeiten heraus: Die Ballade Minotaurus von Friedrich Dürrenmatt, Der Schachspieler, eine Reaktion des Illustrators Hannes Binder auf einen posthum erschienenen Text Dürrenmatts, Le rêve de Paul Delvaux, ein Text-Bild-Projekt, für das der Nouveau Romancier Michel Butor eine Erzählung zu einer Reihe von Bildern des Surrealisten Paul Delvaux verfasst, Max Ernsts Collageroman Rêve d’une petite fille qui voulut entrer au Carmel sowie Peter Weiss‘ Text-Bild-Ensemble Der Schatten des Körpers des Kutschers.

Im Zentrum der Fragestellung stehen die unterschiedlichen Paradigmen, die sich nicht an einem Genre orientieren, sondern die verschiedenen Text-Bild-Inszenierungen und ihre Wirkung auf den Rezipienten thematisieren. Anhand von fünf exemplarischen Einzellektüren wird der Frage nachgegangen, wie Narration im Text-Bild-Spiegel generiert wird und welche Rolle dabei der Lektüreakt spielt.