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Title

Vor dem Lustmord. Zur forensischen und literarischen Verschränkung von Blutdurst und Wollust um 1800

Author Jill BÜHLER
Director of thesis Prof. Dr. M. Bergengruen (Genf)
Co-director of thesis Prof. Dr. A. Honold (Basel); PD Dr. Johannes F. Lehmann (Essen)
Summary of thesis

Eine forensische Theorie von Lustmord manifestiert sich erstmals in Richard von Krafft-Ebings Psychopathia Sexualis (1886). Dieses kriminologische Explizitwerden sowie die Häufung ästhetischer Verarbeitungen von Lustmorden werden oftmals als Resultat einer Modernisierung und Urbanisierung gelesen. Als Paradebeispiel des Lustmords dient Krafft-Ebig jedoch ein Fall, der sich 1808 ereignet und bei dessen Gerichtsverhandlung ein Sexualdelikt bereits vermutet wird. Diese sich hierbei abzeichnende Vorverlagerbarkeit einer kriminologischen Theorie des Sexualmordes in die Zeit um 1800 bildet den Einsatzpunkt meines Forschungsvorhabens und soll sowohl in Schriften der gerade erst entstehenden Kriminalpsychologie und gerichtlichen Medizin sowie in literarischen Anverwandlungen derselben Zeit (Brentano, Kleist und Hoffmann) untersucht werden. Somit verschiebt sich die oben genannte Verortung des Lustmordes von Urbanität und Moderne hin zu gerichtlicher Medizin, Psychologie und Mystik.

Status
Administrative delay for the defence
URL http://www.unige.ch/lettres/alman/enseignants/moderne/JillBuehler.html
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